Oft hört man, dass die Luft an den Salinen in Bad Westernkotten so toll ist. Aber Saline und Gradierwerk sind unterschiedliche Teile eines Salzwerkes.

Salinen sind die Siede- oder Sudhäuser in denen die Sole eingedampft wird. Beim Gradierwerk wird der Salzgehalt der Sole durch Verdunstung erhöht. Dadurch wird kostbares Brennmaterial eingespart. Sie waren der Saline oft vorgeschaltet, um die Sole weiter zu konzentrieren.

Auch Meerwassersalinen in denen Salz durch Verdunstung von Meerwasser entsteht, werden als Salinen bezeichnet. Der ursprüngliche Zweck eines Gradierwerks hat nichts mit dem Einsatz für die Gesundheit zu tun. Als Teil eines Salzwerkes bzw. Salinenbetriebes sollten sie dessen Salzproduktion effektiver machen.

Die Sole der Quellen in Bad Westernkotten hat einen Salzgehalt von 7 % bis 8 %. Es müssen also etwa 93 % Wasser verdampft werden, wenn man sie direkt siedet. Der Bedarf an Brennmaterial war daher extrem hoch. Man brauchte also große Mengen an Holz, dass zu knapp und zu teuer wurde. Es musste eine andere Lösung her. Um die Sole zu erhöhen, musste der Siedevorgang abgekürzt werden.

Das funktioniert auf natürlichem Weg am besten über Verdunstung mit Hilfe von Sonne und Wind. Als technische Hilfsmittel diese zu unterstützen entstanden die Gradierwerke. Schwarzdorn wurde und wird verwendet, da dessen gekrümmte Zweige eine hohe Oberfläche haben und auch sehr luftdurchlässig sind. Er ist haltbar und an seinen Dornen lagern sich Gips, Eisen und Kalkpartikel ab.

Die Sole läuft nun darüber und das Wasser verdunstet, wobei sich der Salzgehalt auf 16% bis 20% erhöht. Jetzt konnte der Siedeprozess mit deutlich geringerem Energieaufwand beginnen. 

Die gesundheitsfördernde Wirkung der Gradierwerke war schon zu Zeiten des Salinenbetriebes bekannt. Als dann durch das preiswerte Steinsalz die Gewinnung von Siedesalz unrentabel wurde und der Kurbetrieb seinen Aufschwung nahm, begann der Einsatz der Gradierwerke für die Gesundheit.

Die Gradierwerke wurden bis 1949 zur Salzgewinnung genutzt. Ende 1984 erfolgte die Aufnahme in die Denkmalliste der Stadt Erwitte. Sie sind als kulturgeschichtliche bzw. technische Baudenkmäler anzusehen und gehören zu den größten technischen Denkmälern ihrer Art in Nordrhein-Westfalen. 

Der Urprung des Naturschatzes Sole von dem Bad Westernkotten lebt, diente früher der Salzgewinnung. Heute werden Sie für die Gesundheit eingesetzt.

Das Wort Sole leitet sich vom spätmittelhochdeutschen Begriff sul, sol ab, was Salzbrühe bedeutet. Sole ist eine Salz-Wasser-Lösung mit unterschiedlichem Salzgehalt.

Für therapeutische Zwecke muss der Salzgehalt bei mindestens 1,5 % liegen, also 15 Gramm Salz pro einem Liter Wasser.

Eine Solequelle ist eine natürliche Quelle, deren Wasser einen natürlichen Salzgehalt von mindestens 10 Gramm Salz pro einem Liter Wasser aufweist. Im balneologischen Sprachgebrauch gelten auch durch Tiefbohrungen erschlossene Solen als Solequellen. Wobei es sich hier richtigerweise um Solebrunnen handelt.

Solequellen wurden oftmals bereits in der Jungsteinzeit zur Salzgewinnung genutzt.

 

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