Eine Kur – was ist das eigentlich?
Ganz einfach gesagt: eine Kur ist Urlaub für die Gesundheit und sorgt dafür, dass Körper und Seele wieder ins Gleichgewicht kommen und neue Lebensgeister geweckt werden. Seit dem Mittelalter schätzen die Menschen die Kombination aus medizinischer Betreuung und natürlichen Heilmitteln an erholsamen Orten. Es gibt verschiedene Arten von Kuren, die für unterschiedliche Situationen im Leben gut sind und helfen. Man muss sich also zunächst fragen: Welche Kur ist die Beste für meinen Gesundheitszustand?
Kurformen
Neben dem Angebot von über 350 Kurorten und Heilbädern in Deutschland stehen Ihnen auch verschiedene Kurformen für Ihren Gesundheitsurlaub zur Verfügung. Sie müssen entscheiden, welche Form für Sie in Frage kommt. Ihr Arzt steht ihnen dabei zur Seite, denn er ist mit Ihrer Krankengeschichte vertraut. Er kann sehr gut beurteilen, welche Kur den größtmöglichen Erfolg verspricht.
Wenn Sie bei der Krankenkasse einen Zuschuss beantragen möchten, wird Ihnen Ihr Arzt die für Sie passende Kurform verschreiben, denn sie sind von den deutschen Krankenkassen anerkannt. Sollten Sie auf eigene Faust zur Kur fahren wollen, entscheiden Sie natürlich selbst, welche Art Ihnen am Liebsten ist.
Folgende Möglichkeiten stehen Ihnen zu Verfügung:
Die ambulante Vorsorgekur auch offen Badekur genannt, die stationäre Vorsorgekur, die Kompaktkur, die ambulante Rehabilitationskur, die stationäre Rehabilitationskur, die Kur auf Rezept – vom Arzt zum Antrag
Die Kur ohne Antrag – eine wertvolle Investition in Ihre Gesundheit
Sie können auch eine Kur machen, ohne dass Sie vorher bei der Krankenkasse einen Antrag stellen müssen. Denn Vorsorge ist besser als Nachsorge! Also investieren Sie in Ihre Gesundheit und gönnen Sie sich ab und an einen Wohlfühlurlaub. So können sie am besten Erschöpfung oder Krankheiten vorbeugen. Genau wie ihr Auto regelmäßig in die Werkstatt zur Inspektion kommt, so nutzen sie hin und wieder einen KurUrlaub um fit und aktiv zu bleiben. Die deutschen Heilbäder und Kurorte verfügen über vielseitige Angebote.
Bei dieser Kurform, früher auch „Offene Badekur“ genannt, können Sie den Kurort und die Unterkunft selbst aussuchen. Die Krankenkasse übernimmt die Kosten für die ärztliche Behandlung und 90 % der Kurmittelkosten.
Zu den übrigen Kosten wie Unterkunft, Verpflegung, Fahrtkosten, Kurtaxe kann ein pauschaler Zuschuss von höchstens 16 EUR (für chronisch kranke Kleinkinder bis zu 5 Jahren 25 EUR) pro Kurtag gewährt werden.
Krankenkassenzuschuss
So erhalten Sie auch ohne Antrag einen Zuschuss von der Krankenkasse:
Wenn sie zuhause beim Arzt waren und ein Rezept für Heilbehandlungen bekommen haben, dann können sie entweder in Ihrem Wohnort einen Physiotherapeuten suchen. Bei ihm können Sie in der Mittagspause Ihre Massage oder Fangopackung einlösen. Oder aber Sie steigern den wohltuenden Effekt erheblich und verbinden die Behandlungen mit einer kleinen Auszeit in einem Heilbad oder Kurort. Der Ausbruch aus dem Alltag, das erholsame Umfeld und viele weitere Begleitangebote vor Ort erhöhen und verlängern die Wirkung der Behandlung nachhaltig. Die Kosten für die Anwendung übernimmt die Krankenkasse.
Wenn Sie noch nicht beim Arzt waren, aber Beschwerden haben, können Sie auch direkt im Kurort oder Heilbad zum Arzt gehen. Der Kurarzt kennt die ortstypischen Heilmittel und ihre Wirkungsweise aus langjähriger Erfahrung sehr gut und weiß, welche Anwendungen Ihnen am Besten helfen. Er steht Ihnen während der Behandlung zur Seite, kann diese falls nötig auch ändern oder Folgerezepte ausstellen.
Auch bei dieser Variante können Sie neben den verschriebenen Anwendungen das erholsame Klima genießen und die Seele baumeln lassen. So hält der Erholungseffekt besonders lange an und Sie fühlen sich rundum entspannt und wohl.
Klassische Heilverfahren
Unser Körper ist ein Wunderwerk der Natur: viele kleine und große Vorgänge laufen gleichzeitig ab und greifen ineinander. Solange alles funktioniert, fühlen wir uns wohl. Doch schon bei dem kleinsten Problem, wenn wir uns z.B. „vertreten“ haben, merken wir, dass der gesamte Organismus durcheinander gerät. Manchmal ensteht aus einem kleinen „Wehwehchen“ ohne eine Behandlung ein gesundheitliches Problem.
Hier ist der Punkt, an dem die klassischen Heilverfahren in den Kurorten ansetzen: Mit der Kraft der Natur lindern und heilen sie das gesundheitliche Problem. Dabei betrachten sie den Körper immer als Ganzes. Denn nicht nur das eine quälende Krankheitszeichen soll verschwinden, sondern auch die Widerstandskräfte sollen gestärkt werden.
Es gibt viele klassische Heilverfahren, die sich zum einen durch die eingesetzten natürlichen Heilmittel und zum anderen durch die Art der Anwendung unterscheiden. Welches Verfahren für Ihre speziellen Beschwerden am besten geeignet ist, bespricht Ihr Kurarzt nach der Eingangsuntersuchung mit Ihnen.
Die Physiotherapie fasst in der Medizin solche Behandlungsformen zusammen, die auf physikalischen Methoden beruhen. Das sind zum Beispiel Wärme, Gleichstrom, Infrarot- und UV-Licht, Wasseranwendungen und mechanische Behandlungen, zu der die Massage gehört.
Viele der Maßnahmen verschreibt Ihnen der Arzt auf Rezept, so dass Ihre Krankenkasse den Großteil der Leistungen übernimmt und Sie lediglich den Eigenanteil zahlen müssen.
Folgende Heilverfahren werden angeboten:
Heilverfahren mit der Kraft aus Wasser, Luft und Erde, wie z.B.: Trinkkur, Thalasso, Klima-Therapie, Moor-Therapie, Radon-Therapie, Heilstollen-Therapie
Naturheilverfahren: Kneipp, Felke und Schroth
Viele der Maßnahmen verschreibt Ihnen der Arzt auf Rezept, so dass Ihre Krankenkasse den Großteil der Leistungen übernimmt und Sie lediglich den Eigenanteil zahlen müssen.
Vorsorgekurse
Eine weitere Möglichkeit etwas für seine Gesundheit im Urlaub zu tun ist, einen bestimmten Präventionskurs zu belegen. Da deutsche Kurorte und Heilbäder Kompetenzzentren für die Gesundheit sind, gibt es hier auch vielfältige Möglichkeiten an Vorsorgemaßnahmen teilzunehmen. Besuchen sie z.B.: einen Nordic-Walking-Kurs, autogenes Training, einen Kurs zur Raucherentwöhnung oder zur Ernährungsberatung, werden sie von ihrer Krankenkasse bei den Kosten für den Kurs unterstützt.
Ihre Unterkunft und die Anreise suchen sie sich selbst aus und übernehmen die Kosten dafür.
Wie viel eine Krankenkasse zu den Vorsorge-Kursen dazu gibt, ist unterschiedlich. Informieren Sie sich online auf der Website der Kasse oder lassen Sie sich bei Ihrem Ansprechpartner beraten. Einige Kassen fördern zwei Kurse im Jahr mit je 80 % Erstattung, bei anderen ist es weniger.